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Beiträge veröffentlicht in “geschichten hochzeit”

Der Gärtner und der Rosenstock – eine Geschichte über die Liebe

Kurze Geschichte: Der Gärtner und der Rosenstock

 

Es war einmal ein Gärtner. Der konnte sich nicht entscheiden, ob er die Frau, die er liebte, nun heiraten sollte oder nicht. Eigentlich sprach nichts dagegen. Er fühlte sich in ihrer Nähe wohl, konnte mit ihr sowohl ernsthafte Gespräche führen als auch lachen, war für gemeinsame Kinder offen und wollte mit ihr zusammen alt werden. Aber natürlich beinhaltete ein lebenslanges Ja auch gewisse Risiken. Jeder kam aus einem anderen Elternhaus und würde manches in die Ehe einbringen, das zu einem Streit führen konnte. Auch änderten sich viele Menschen im Laufe der Zeit. Was wäre, wenn sie sich auseinander lebten? Würde ihre Liebe diesen Belastungsproben standhalten können? Grübelnd stand der junge Gärtner beim Rosenbeet und kam zu keiner befriedigenden Antwort. Da näherte sich ein alter Mann, der für seine Frau einen Rosenstock kaufen wollte. 

Der Gärtner wusste, dass dieser Mann seit vielen Jahren glücklich verheiratet war. Also bat er ihn um Rat. Doch der alte Mann war so mit dem Aussuchen des Rosenstocks beschäftigt, dass es so wirkte, als habe er die Frage überhört. Er betrachtete jede Pflanze, roch an den Rosenblüten, begutachtete die Stacheln, zählte sogar die vorhandenen Knospen und blieb schließlich vor einem Rosenstock mit unzähligen dunkelroten Blüten stehen. Der Gärtner beglückwünschte den alten Mann: “Sie haben eine gute Wahl getroffen. Dieser Rosenstock ist wirklich etwas ganz Besonderes”. Der alte Mann blieb jedoch unsicher und entgegnete: “Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich ihn wirklich nehmen soll. Oberflächlich betrachtet ist diese Pflanze makellos. Aber wer weiß, was sie für Wurzeln hat. “Schauen Sie die kräftigen Blüten und die dicken Blätter an” sagte der Gärtner. “Der Rosenstock muss einen gesunden Wurzelstock haben, sonst wäre er nicht gewachsen.” “Ja, das mag stimmen”, meinte der alte Mann. “Aber wer garantiert mir, dass der Rosenstock im nächsten Jahr auch so wunderbar wächst und blüht?” “Im Moment deutet alles darauf hin”, erwiderte der Gärtner. “Aber das weitere Wohlergehen des Rosenstocks hängt natürlich auch von Ihnen ab.” Da lächelte der alte Mann und sagte: “Ebenso verhält es sich auch mit dem Partner, den man heiraten möchte.” Er bezahlte den Rosenstock und ließ einen nachdenklichen Gärtner zurück, der schon bald eine wichtige Entscheidung fällen sollte. 

 

Verfasser unbekannt 

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So lieb hab ich dich – eine Geschichte zur Hochzeit

Romantische Kurzgeschichte: So lieb hab ich dich
 

Eines Abends, als die Sonne gerade vor einem Ameisenmann und seiner Liebsten unterging, wandte sie sich zu ihm und fragte: „Hast du mich lieb?“ „Sicher“, antwortete er. „Aber ich liebe dich so, wie die Flüsse den Regen lieben, wie die Blumen die Sonne und wie die Küsten das Meer“, sagte sie und wartete auf seine Antwort. Der Ameisenmann schwieg. Er wusste nicht, wie die Flüsse den Regen lieben, die Blumen die Sonne oder die Küsten das Meer.

Lange nachdem seine Liebste nach Hause gegangen war, hallten ihre Worte noch nach in seinen Gedanken, immer wieder und wieder, bis die Sonne aufging. SchlieĂźlich sagte er zu sich: Ich muss es herausfinden. So stand er auf und ging hinĂĽber zum Fluss.

Er kletterte über das steinige Ufer des Flusses und schob sich ganz nah an das Wasser heran. „Entschuldigung“, sagte der Ameisenmann über das Gluckern hinweg, „kannst du mir sagen, warum du den Regen so lieb hast?“ „Ohne den Regen“, sang der Fluss, „würden meine Ufer austrocknen, und ich würde alt werden. Jedes Mal, wenn es regnet, erneuere ich mich und werde kräftiger.
Nur durch den Regen kann ich wirklich sein.“ Wie kann meine Liebste jung bleiben, wenn sie und ich jedes Jahr älter werden?, fragte sich der Ameisenmann. Das verstehe ich nicht. Und er wusste, dass er mit den Blumen sprechen musste.

Er spazierte hinunter zu einem Feld voller Wildblumen. „Entschuldigung“, sagte er zu den Blumen, „könntet ihr mir sagen, warum ihr die Sonne so lieb habt?“ Eine riesige Blume beugte sich zu dem Ameisenmann herab und sagte: „Wir lieben die Sonne, weil wir ohne sie nicht erblühen können. Unsere Blütenblätter öffnen sich nur, wenn sie von ihren warmen Strahlen berührt werden. Für dieses Glück folgen wir der Sonne, wohin sie auch geht.“ Das verwirrte den Ameisenmann. Wie konnte er seinen Schatz ohne Blütenblätter erblühen lassen? Ich muss noch weitere Fragen stellen, dachte der Ameisenmann. Und er machte sich auf den Weg zum Meer.

Der Ameisenmann wanderte die ganze Nacht hindurch, bis er das Meer erreichte. Am Morgen endlich konnte er die sandige Küste fragen: „Bitte, erzählst du mir, warum du das Meer so lieb hast?“ „Alles, was ich dazu sagen kann“, antwortete die sandige Küste, „ist, dass ich mich unter seinen Wellen sicher und geborgen fühle. Ich liebe es, wenn das Meer mich mit sich reißt. Und wenn es fortgeht, bin ich traurig. Solange bis es zurückkehrt.“ Und plötzlich vermisste der Ameisenmann seine Liebste sehr.

Als er sich auf den Weg nach Hause machte, verstand er, wie die sandige Küste sich fühlte. Er sehnte sich danach, die Hand seiner Liebsten in der seinen zu spüren. Die Sonne ging gerade unter, als er sich seinem Zuhause näherte, und er suchte nach seinem Schatz an ihrem gemeinsamen Lieblingsplatz.

Als er sie so allein dasitzen sah, begann sein Herz zu rasen. An ihrer Seite nahm er ihre Hand und fragte: „Weißt du, dass ich dich lieb habe?“ „Sicher“, antwortete sie. „Aber“, sagte der Ameisenmann, „so wie das Meer den Sand der Küste mit sich nimmt, möchte ich, dass du immer bei mir bist. So wie die Sonne die Blumen zum Strahlen bringt, macht es mich glücklich, dass ich dich zum Lächeln bringen kann, wenn du mich siehst. So wie der Regen den Fluss begehrt, sehnt sich mein Herz nach dir. Du erst machst mich vollkommen. Ohne dich kann ich nicht der sein, der ich bin.“

Der Ameisenmann wurde still, und seine Liebste sagte nichts. Sie drückte seine Hand, und beide lächelten sich an und wandten sich wieder dem Sonnenuntergang zu.

Verfasser unbekannt

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