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BeitrĂ€ge veröffentlicht in “kurzgeschichte”

Mutter | verbrannte Kuchen | Vater | Kurzgeschichte zum Nachdenken ĂŒber Worte

Kurzgeschichte Mutter Kuchen verbrannt - Worte des Vaters

Meine Mutter war immer eine tolle Köchin und hat immer leckeres Essen gekocht.Aber eines Tages stellte sie meinem Vater einen verbrannten Kuchen vor die Nase.Nicht nur ein bisschen verbrannt, sondern schwarz wie Kohle.Ich habe gewartet, was mein Vater jetzt sagen wĂŒrde.Sie aß Kuchen und fragte ihn, wie sein Tag gelaufen ist.Dann hörte ich, wie sich meine Mutter bei ihm fĂŒr den Kuchen entschuldigte.Ich werde seine Antwort nie vergessen.“Schatz, ich mag deinen Kuchen wirklich. „SpĂ€ter fragte ich meinen Vater, ob er die Wahrheit sagte?Er legte seinen Arm auf meine Schulter und sagte: „Deine Mutter hatte heute einen schweren Tag. „“Sie war mĂŒde. „“Ein angebrannter Kuchen hat noch niemandem geschadet, wĂ€hrend ein scharfes Wort sie verletzt könnte. „Wir alle machen Fehler.Wir sollten uns nicht auf Fehler konzentrieren, sondern diejenigen unterstĂŒtzen, die wir lieben.Dies ist das Geheimnis langer und glĂŒcklicher Beziehungen
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Netzfund

Halloween | Hexen | traurige Geschichte zum Nachdenken

Jedes Jahr wieder erscheint sie, die traditionelle Halloween-Hexe. Missgestaltetes grĂŒnes Gesicht, strĂ€hnige HaarstrĂ€hnen, ein zahnloser Mund unter ihrer entstellten Nase. Knorrige, verkrĂŒmmte Finger, die sich zu einer Klaue verformen. Ein verkrampfter und verdrehter Torso, der auf wackeligen Beinen hin und her taumelt.

Die meisten halten dieses abscheuliche Bild fĂŒr die Schöpfung eines vorurteilsbeladenen Geistes oder lediglich fĂŒr eine Halloween-Karikatur; ich bin anderer Meinung, ich glaube, so wurden „Hexen“ wirklich gesehen.

Man bedenke, dass die meisten „Hexen“ Frauen waren, die in der Nacht entfĂŒhrt und unter dem Schutz der Dunkelheit in Kerker oder GefĂ€ngnisse geschmuggelt wurden und bei Tageslicht als gestĂ€ndige Hexen prĂ€sentiert wurden.

Nur wenige, wenn ĂŒberhaupt, sahen eine verĂ€ngstigte, normal aussehende Frau, die in einen geheimen Raum mit Folterinstrumenten geschleppt wurde, um so lange verhört zu werden, bis sie alles gestand, was man ihr vorschlug, und Namen zu nennen oder alles zu sagen, was das Verhör beenden wĂŒrde.

Die Menge sah, wie die durch Folter verĂ€nderte, vor aller Welt als selbsternannte Hexe denunziert wurde. Die Hexe wurde durch die Stadt gefĂŒhrt, um verbrannt, erhĂ€ngt, ertrĂ€nkt, gesteinigt oder auf andere grausame Weise entsorgt zu werden, um ihre Seele von ihrem verderbten Körper zu befreien und zu retten.

Die johlende Menge betrachtete das Ergebnis stundenlanger Folterungen. Das von zahllosen SchlĂ€gen zerschundene und zerbrochene Gesicht hatte einen krĂ€nklich grĂŒnen Farbton. Das einst warme und liebevolle LĂ€cheln war verschwunden und wurde durch eine Fratze aus abgebrochenen ZĂ€hnen und gerissenem Zahnfleisch ersetzt, das unter einer zerschlagenen, entstellten Nase hervorlugt.

Das zerzauste Haar verbirgt blutende LĂŒcken der zerrissenen Kopfhaut, aus der grausame HĂ€nde die schönen Locken herausgerissen hatten. Gebrochene, verdrehte HĂ€nde klammerten sich an den Wagen, um sich zu halten. Gebrochene Finger schlossen sich wie Krallen zusammen, um ihren gebrochenen Körper zu stĂŒtzen.

Jeder Anschein von Menschlichkeit war verschwunden. Dies war wahrlich ein DĂ€mon, eine Braut des Satans, eine Hexe.

Ich verehre diese Halloween-Hexe und halte sie fĂŒr heilig. Ich ehre ihren Mut und höre auf ihre Warnungen vor der dunklen Seite der Menschheit.

Jedes Jahr vergieße ich TrĂ€nen des Respekts.

Autorin leider unbekannt

Jedes Jahr wieder erscheint sie, die traditionelle Halloween-Hexe. Missgestaltetes grĂŒnes Gesicht, strĂ€hnige HaarstrĂ€hnen, ein zahnloser Mund unter ihrer entstellten Nase. Knorrige, verkrĂŒmmte Finger, die sich zu einer Klaue verformen. Ein verkrampfter und verdrehter Torso, der auf wackeligen Beinen hin und her taumelt.

Die meisten halten dieses abscheuliche Bild fĂŒr die Schöpfung eines vorurteilsbeladenen Geistes oder lediglich fĂŒr eine Halloween-Karikatur; ich bin anderer Meinung, ich glaube, so wurden „Hexen“ wirklich gesehen.

Man bedenke, dass die meisten „Hexen“ Frauen waren, die in der Nacht entfĂŒhrt und unter dem Schutz der Dunkelheit in Kerker oder GefĂ€ngnisse geschmuggelt wurden und bei Tageslicht als gestĂ€ndige Hexen prĂ€sentiert wurden.

Nur wenige, wenn ĂŒberhaupt, sahen eine verĂ€ngstigte, normal aussehende Frau, die in einen geheimen Raum mit Folterinstrumenten geschleppt wurde, um so lange verhört zu werden, bis sie alles gestand, was man ihr vorschlug, und Namen zu nennen oder alles zu sagen, was das Verhör beenden wĂŒrde.

Die Menge sah, wie die durch Folter verĂ€nderte, vor aller Welt als selbsternannte Hexe denunziert wurde. Die Hexe wurde durch die Stadt gefĂŒhrt, um verbrannt, erhĂ€ngt, ertrĂ€nkt, gesteinigt oder auf andere grausame Weise entsorgt zu werden, um ihre Seele von ihrem verderbten Körper zu befreien und zu retten.

Die johlende Menge betrachtete das Ergebnis stundenlanger Folterungen. Das von zahllosen SchlĂ€gen zerschundene und zerbrochene Gesicht hatte einen krĂ€nklich grĂŒnen Farbton. Das einst warme und liebevolle LĂ€cheln war verschwunden und wurde durch eine Fratze aus abgebrochenen ZĂ€hnen und gerissenem Zahnfleisch ersetzt, das unter einer zerschlagenen, entstellten Nase hervorlugt.

Das zerzauste Haar verbirgt blutende LĂŒcken der zerrissenen Kopfhaut, aus der grausame HĂ€nde die schönen Locken herausgerissen hatten. Gebrochene, verdrehte HĂ€nde klammerten sich an den Wagen, um sich zu halten. Gebrochene Finger schlossen sich wie Krallen zusammen, um ihren gebrochenen Körper zu stĂŒtzen.

Jeder Anschein von Menschlichkeit war verschwunden. Dies war wahrlich ein DĂ€mon, eine Braut des Satans, eine Hexe.

Ich verehre diese Halloween-Hexe und halte sie fĂŒr heilig. Ich ehre ihren Mut und höre auf ihre Warnungen vor der dunklen Seite der Menschheit.

Jedes Jahr vergieße ich TrĂ€nen des Respekts.

Autor unbekannt

Der dankbare Baum – ein MĂ€rchen aus Japan

Der dankbare Baum - ein MĂ€rchen aus Japan

 

Freundschaft mit dem Baum

In einem Fischerdorf wohnte einmal ein armes MĂ€dchen mit seiner Mutter. Nach dem Tode des Mannes, war die Frau verarmt und fĂŒhrte nun im Dorf ein bescheidenes Leben. Das MĂ€dchen hiess Hanako. Es hatte ein gutes Herz, war zu allen freundlich und es half ihrer Mutter, so gut es konnte. Als die Mutter jedoch immer Ă€lter wurde, beschloss Hanako, sich einen Dienst zu suchen, damit sie wenigstens ein bisschen Geld fĂŒr das Nötigste im Leben hatten. Zu ihrer neuen Anstellung in der Stadt musste sie eine Stunde laufen. Sie ging jeden Tag im Morgengrauen los und kehrte erst in der DĂ€mmerung zurĂŒck. In einem BĂŒndel brachte sie ein wenig Essen mit, das sie tagsĂŒber aufgespart hatte. 

Der Weg in die Stadt war anstrengend, vor allem, wenn es im Herbst stĂŒrmte oder im Winter, wenn es kalt war. Doch Hanako genoss ihre Wanderung jeden Tag. Sie kannte jedes Vogelnest und jede Blume am Wegesrand. Am liebsten jedoch war ihr ein hoher Kastanienbaum mit breiter Krone, der auf halbem Weg zum Dorf stand. Schon von weitem sah Hanako den mĂ€chtigen Stamm des Baumes und war froh, die HĂ€lfte des Weges hinter sich zu haben. Bald schloss sie Freundschaft mit dem Kastanienbaum und sie begann ihm zu erzĂ€hlen, was sie den Tag ĂŒber erlebt hatte. Sie berichtete auch von der Mutter, deren Beine so schwach waren und wĂ€hrend sie so plauderte, strich sie sanft ĂŒber die alte rissige Rinde des Baumes und schob die trockenen BlĂ€tter und Zweige beiseite, die der Wind ĂŒber die Wurzeln geweht hatte. 

Drei Jahre lang plauderte die kleine Hanako Tag fĂŒr Tag mit dem Baum, und mit der Zeit vergass sie ganz, dass er ein anderes Wesen war als sie. Er war zu ihrem besten Freund geworden, mit dem sie Freude und Leid teilen konnte. 

Eines Abends kam sie besonders spĂ€t von der Arbeit nach Hause, im Arm das BĂŒndel mit Essen fĂŒr die Mutter. Schon von weitem schaute sie nach dem Baum, doch heute wĂŒrde sie nicht mit ihm plaudern können, aber seine Rinde streicheln, dafĂŒr wĂŒrde die Zeit vielleicht reichen. Sie sah nicht, wie die Wolken am Himmel immer dunkler wurden und als die ersten Tropfen fielen, erreichte sie gerade noch den Baum, um unter seiner breiten Krone Schutz zu finden. Sie lehnte sich gegen den Stamm und lauschte auf das Prasseln der Regentropfen. 

Auf einmal war es, als wĂŒrde sie zwischen der Musik der Regentropfen eine Stimme vernehmen: «Liebe Hanako, in drei Tagen kommen die Holzknechte des FĂŒrsten und werden mich fĂ€llen. Deshalb mĂŒssen wir Abschied nehmen. Aus meinem Stamm soll ein grosses Schiff gebaut werden. In drei Monaten wird es ein grosses Fest geben im Dorf und sogar der FĂŒrst wird kommen zum Stapellauf. Jetzt, wo wir Abschied nehmen, möchte ich mich fĂŒr deine Freundschaft bedanken und dir auf meine Weise helfen, dass dein Schicksal sich zum Guten wendet. Doch du musst tun, was ich dir jetzt sage: Wenn das Schiff aufs Wasser gebracht wird, wird es sich durch keine Kraft bewegen lassen. Der FĂŒrst wird schliesslich dem, der das Schiff aufs Wasser bringt, eine grosse Belohnung versprechen. In diesem Moment sollst du an mich herantreten und flĂŒstern: «Ich bin es, Hanako. Ich bin zu dir gekommen.» In diesem Moment wird das Schiff wie von allein auf das Wasser gleiten.» 

Als der Baum zu Ende gesprochen hatte, da hörte auch der Regen auf, und der Himmel war wieder klar. Hanako aber wunderte sich. Sicher habe ich nur getrĂ€umt, denn selbst wenn der Baum mein bester Freund ist, so hat er doch keine Stimme, um mit mir zu sprechen. Sie strich noch einmal liebevoll ĂŒber den Stamm, nahm ihr BĂŒndel auf und eilte nach Hause. In der Nacht aber hatte sie einen Traum: Ihr Kastanienbaum sollte gefĂ€llt werden. Am nĂ€chsten Morgen war sie traurig, als sie zum Baum kam und sie sprach: «Wenn ich dich nicht mehr habe, mit wem sollte ich dann sprechen?» 

Als Hanako am dritten Tag auf dem Heimweg war, hielt sie vergeblich Ausschau nach der grossen Krone ihres Freundes. Erschrocken lief sie weiter, die HolzfĂ€ller standen dort, wo der grosse Baum gestanden hatte, und hackten die letzten Äste des gefĂ€llten Riesen ab. Hanako streichelte traurig ein letztes Mal die Rinde des Baums und ging langsam nach Hause. 

An diesem Abend sang sie kein lustiges Lied und bestÀndig musste sie an den Baum denken. Doch alles kam so, wie der Baum vorausgesagt hatte. Die Handwerker arbeiteten Tag und Nacht, sie zersÀgten den Stamm zu glatten Balken und begannen ein grosses Schiff zu bauen. 

Nach drei Monaten stand das herrliche Schiff am Meeresstrand, und es duftete nach Holz und Sonne. Ein grosses Fest wurde veranstaltet, die Menschen zogen ihre schönsten Kleider an. Es wurden Reiskuchen, Fladenbrote und frische Fische verkauft. Das ganze Dorf war geschmĂŒckt und man wartete nur noch auf den FĂŒrsten, der schliesslich mit grossem Gefolge herbeiritt. Es waren so viele Menschen am Strand, dass noch nicht einmal ein Reiskorn zwischen ihren FĂŒssen hĂ€tte zu Boden fallen können. 

Das Schiff stand majestĂ€tisch da und die Arbeiter schoben mit allen KrĂ€ften – das Schiff bewegte sich nicht. Was nĂŒtzt das herrlichste Schiff, wenn es nicht auf dem Wasser schwimmt? Alles Schreien und Antreiben nĂŒtzte nichts, das Schiff blieb, wo es war, auch wenn das halbe Dorf versuchte zu schieben. 

Schliesslich liess der FĂŒrst verkĂŒnden, dass derjenige, der den Zauber löse und das Schiff aufs Wasser bringen könne, eine grosse Belohnung erhalten wĂŒrde. Viele starke MĂ€nner meldeten sich, die im ganzen Lande berĂŒhmt waren, aber auch schlaue Mönche und gerissene Scharlatane. Jeder versuchte es auf seine Weise, doch keiner hatte Erfolg. Das Schiff stand am Strand. 

Die kleine Hanako stand unter den vielen Menschen und sah alles. Wie sollte sie dem Rat des Baumes folgen, wenn so viele fremde Menschen da waren? Bestimmt wĂŒrde man sie auslachen. Doch schliesslich dachte sie daran, dass bisher alles, was der Baum gesagt hatte, in ErfĂŒllung gegangen war und sie nahm allen Mut zusammen, ging zu dem Platz vor dem Schiff, verneigte sich tief und sprach: «Ich möchte versuchen, den Zauber von dem Schiff zu nehmen.» 

Es war so, wie sie befĂŒrchtet hatte: Alle lachten. «Geh nach Hause und pass auf, dass dir nichts passiert», riefen sie. «Du stehst hier nur im Wege herum!» 

Aber die Nachbarn des MÀdchens, die sich auch unter den Zuschauern befanden, sagten: «Hanako ist ein gutes MÀdchen, lasst sie es doch versuchen!» 

Da trat Hanako an das Schiff heran, streckte die Hand aus und flĂŒsterte: «Ich bin es, Hanako. Ich bin zu dir gekommen.» Vor Aufregung aber sprach sie sehr leise und schliesslich streichelte sie ĂŒber das glatte Holz des Schiffes, wurde ruhiger und sprach: «Ich bin es, Hanako. Ich bin zu dir gekommen.» Kaum hatte sie das gesagt, da setzte sich das Schiff in Bewegung und glitt von allein auf das Wasser. 

War das eine Freude! Der FĂŒrst liess Hanako zu sich rufen, denn sie sollte ihm sagen, was sie sich zur Belohnung wĂŒnschte. 

Hanako aber erzĂ€hlte ihm von ihrer Freundschaft mit dem Baum und von dem Leben mit ihrer alten Mutter. Dem FĂŒrsten gefiel das bescheidene und liebe MĂ€dchen, und er beschenkte sie so reich, dass sie von nun an mit ihrer Mutter zufrieden und sorglos leben konnte. 

 

MĂ€rchen aus Japan

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Im Zug | Eine traurige, kurze Geschichte ĂŒber zu schnelles Verurteilen

Kurzgeschichte ĂŒber Vorurteile

Vorurteile 

Ein Vater fĂ€hrt mit seinem 25-jĂ€hrigen Sohn Zug. Der junge Mann sieht wie gebannt aus dem Fenster und ruft voller Begeisterung: „Papa, sieh doch mal, es sieht ja fast so aus, als wĂŒrden die BĂ€ume nach hinten weg fliegen.“ Der Vater lĂ€chelt in sich hinein. Ein daneben sitzendes Paar wechselt mitleidige Blicke, wegen des kindischen Verhaltens des 25-JĂ€hrigen. Kurz darauf ruft dieser wieder mit einem Lachen im Gesicht: „Papa, sieh doch mal genau hin, die Wolken verfolgen uns!“ Wieder lĂ€chelt der Vater. „Sagen Sie mal, sollten Sie mit Ihrem Sohn nicht vielleicht einen Arzt aufsuchen?“, kommt es aus der Richtung des Paares. Daraufhin lĂ€chelt der Vater nur und antwortet: „Das haben wir bereits. Wir kommen gerade aus der Klinik. Mein Sohn war von Geburt an blind, heute hat er sein Augenlicht wieder geschenkt bekommen.“  

 

Verfasser unbekannt

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Der Adler und der Fuchs – eine Fabel von Äsop

Fabel: Der Adler und der Fuchs

 

Geschichte mit Tieren 

Im Gipfel einer Eiche hatte ein stolzer Adler sein Nest. Am Fuß derselben Eiche wohnte ein Fuchs in seinem Bau. Adler und Fuchs vertrugen sich gut und pflegten eine vorbildliche Nachbarschaft. 

Eines Tages kehrte der Adler von einer erfolglosen Jagd zurĂŒck. Er war hungrig und die Jungen in seinem Nest bettelten eindringlich um Futter. Zur selben Zeit verließ der Fuchs seinen Bau. Auch er hatte Junge zu versorgen und begab sich auf die Jagd und die Suche nach Nahrung. Ungeachtet der alten Freundschaft nutzte der Adler die Abwesenheit des Fuchses. Er stĂŒrzte sich auf dessen Junge, tötete sie und brachte sie seinen eigenen Jungen zum Fraß. 

Als der Fuchs von der Jagd zurĂŒckkehrte erkannte er bald, was vorgefallen war. Vor Wut und Entsetzen beschimpfte er den Adler und nannte ihn einen niedertrĂ€chtigen Mörder, der die bisherige gute Nachbarschaft grob missbraucht hĂ€tte. Der Adler jedoch schaute arrogant auf den Fuchs herab und rief ihm zu: „Was willst du armer Tropf gegen mich. Ich bin stĂ€rker als du und kann sogar durch die LĂŒfte fliegen.“ Er spreizte seine FlĂŒgel und startete zu einem neuen Beuteflug. 

Nicht weit entfernt feierte eine Gruppe von Menschen ein Grillfest. Im Sturzflug stieg der Adler herab und schnappte sich mit seinen Krallen und seinem Schnabel einige von den gebratenen FleischstĂŒckchen. Dann erhob er sich wieder in die Luft und brachte das Fleisch zu seinen Jungen. Dabei hatte er ĂŒbersehen, dass an einem der Fleischbrocken noch etwas Glut hing. Die entzĂŒndete sich und verbrannte das Nest. Die Jungen, die noch nicht fliegen konnten, erlitten schwere Verbrennungen und fielen zu Boden. Dort konnte der Fuchs sich darĂŒber her machen und sie auffressen.  

Äsop

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Lustige StilblĂŒten aus Versicherungen

Lustige StilblĂŒten an Versicherungen

AuszĂŒge aus Briefen an Versicherungen:

Strassenverkehr & KFZ-Versicherung 

Ich fuhr mit meinem Wagen gegen die Leitschiene, ĂŒberschlug mich und prallte gegen einen Baum. Dann verlor ich die Herrschaft ĂŒber mein Auto. 

Der FußgĂ€nger hatte anscheinend keine Ahnung, in welche Richtung er gehen sollte, und so ĂŒberfuhr ich ihn. 

Ich fand ein großes Schlagloch und blieb in demselben. 

Nachdem ich vierzig Jahre gefahren war, schlief ich am Lenkrad ein. 

Ich hatte den ganzen Tag Pflanzen eingekauft. Als ich die Kreuzung erreichte, wuchs plötzlich ein Busch in mein Blickfeld, und ich konnte das andere Fahrzeug nicht mehr sehen. 

Das andere Auto kollidierte mit dem meinigen, ohne mir vorher seine Absicht mitzuteilen. 


Ich bin deshalb so schnell gefahren, um durch den Luftzug die Biene aus dem Auto zu kriegen. 

Wir hielten an einer Böschung die zum See hinunter fĂŒhrt. Dann kam es zu zwischenmenschlichen Beziehungen, die aber schlagartig aufhörten, als sich die Handbremse löste. 

Auf halber Strecke rannte ein ortskundiger Hase in selbstmörderischer Absicht auf die Fahrbahn. Es gelang ihm, sich das Leben am Abschlussblech meines Fahrzeuges zu nehmen 

Außerdem bin ich vor meinem ersten Unfall und nach meinem letzten unfallfrei gefahren. 

Der Bursche war ĂŒberall und nirgends auf der Straße. Ich musste mehrmals kurven, bevor ich ihn traf. 

Ich musste ihn leider aufs Korn, d. h. auf den KĂŒhler nehmen; dann fegte ich ihn seitlich ĂŒber die Windschutzscheibe ab. 
Ich habe gestern Abend auf der Heimfahrt einen Zaun in etwa 20 Meter LÀnge umgefahren. Ich wollte Ihnen den Schaden vorsorglich melden, bezahlen brauchen Sie nichts, denn ich bin unerkannt entkommen. 

Mein Auto fuhr einfach geradeaus, was in einer Kurve allgemein zum Verlassen der Straße fĂŒhrt. 

Als ich auf die Bremse treten wollte, war diese nicht da. 


Ich entfernte mich vom Straßenrand, warf einen Blick auf meine Schwiegermutter und fuhr die Böschung hinunter. 

Die Polizisten, die den Unfall aufnahmen, bekamen von meiner Braut alles angezeigt, was sie sehen wollten. 

Schon bevor ich ihn anfuhr, war ich davon ĂŒberzeugt, dass dieser alte Mann nie die andere Straßenseite erreichen wĂŒrde. 

Ein unsichtbares Fahrzeug kam aus dem Nichts, stieß mit mir zusammen und verschwand dann spurlos. 

Als mein Auto von der Straße abkam, wurde ich hinausgeschleudert. SpĂ€ter entdeckten mich so ein paar KĂŒhe in meinem Loch. 

Der Mopedfahrer, der am Tatort alles miterlebte, hatte der Fahrerin meines PKW aufrichtig erklĂ€rt, daß er seiner Zeugungspflicht nachkommen werde. 

Im hohen Tempo nĂ€herte sich mir die Telegraphenstange. Ich schlug einen Zickzackkurs ein, aber dennoch traf mich die Telegraphenstange am KĂŒhler. 

Das Pferd lief ĂŒber die Fahrbahn, ohne sich vorschriftsmĂ€ĂŸig zu vergewissern, ob die Straße frei ist! 

Das Polizeiauto gab mir ein Signal zum Anhalten. Ich fand einen BrĂŒckenpfeiler. 

An der Kreuzung hatte ich einen unvorhergesehenen Anfall von Farbenblindheit. 

Ich fuhr rĂŒckwĂ€rts eine steile Straße hinunter, durchbrach eine GrundstĂŒcksmauer und rammte einen Bungalow. Ich konnte mich einfach nicht mehr erinnern, wo das Bremspedal angebracht ist. 

Vor mir fuhr ein riesiger Möbelwagen mit AnhĂ€nger. Der Sog war so groß, dass ich ĂŒber die Kreuzung gezogen wurde. 

Ein FußgĂ€nger kam plötzlich vom BĂŒrgersteig und verschwand dann wortlos unter meinem Wagen. 

Lebensversicherungen 

Ich habe nun so viele Formulare ausfĂŒllen mĂŒssen, daß es mir bald lieber wĂ€re, mein geliebter Mann wĂ€re ĂŒberhaupt nicht gestorben. 

Die Ermittlung wegen Versicherungsbetrugs ist noch nicht abgeschlossen. Der Versicherte starb mittlerweile eines natĂŒrlichen Todes. Solche Pannen dĂŒrfen nicht passieren. 

Die Heirat mit meinem Mann war ein Risiko. Er ist auf und davon, der kommt nicht wieder. Sie können mir also die Risikoversicherung auszahlen. 

Wie hoch ist die PrĂ€mie fĂŒr meinen Mann, der zwar im April 60 Jahre alt wurde, aber 10 Jahre jĂŒnger aussieht? 

Ich bin schwerkrank gewesen und zweimal fast gestorben. Da können Sie mir doch wenigstens das halbe Sterbegeld auszahlen. 

Ich bin in eine Sekte eingetreten. Jetzt weiß ich, dass ich ewig leben werde und kĂŒndige daher meine Lebensversicherung. 

Sofort nach dem Tod meines Mannes bin ich Witwe geworden. 

Bitte Ă€ndern Sie meinen Vertrag so ab, daß bei meinem Todesfall die Versicherungssumme an mich bezahlt wird. 

Einnahmen aus der Viehhaltung haben wir keine. Mit dem Tod meines Mannes ging das letzte Rindvieh vom Hof. 


 

Hausrat & Haftpflicht Versicherungen 

Ich dachte, das Fenster sei offen, es war jedoch geschlossen, wie sich herausstellte, als ich meinen Kopf hindurchsteckte. 

Wer mir die Geldbörse gestohlen hat kann ich nicht sagen, weil aus meiner Verwandschaft niemand in der NÀhe war. 

Hiermit kĂŒndige ich Ihre Haftpflichtversicherung. Ich bin zur Zeit in Haft und brauche daher keine Haftpflichtversicherung. 

Das Glas ist kaputt, ich schicke Ihnen hier einen Splitter von der Scheibe mit, woran Sie sehen können, dass sie hin ist, denn sonst wÀre sie noch ganz unbeschÀdigt. 

Mein Dachschaden wurde wie vorgesehen am Montagmorgen behoben. 

Dann brannte plötzlich der Weihnachtsbaum. Die Flammen griffen auf den Vorhang ĂŒber. Mein Mann konnte aber nicht löschen, weil er wie ein VerrĂŒckter nur den Hausrat-Versicherungsschein suchte. 

Unfall & Kranken Versicherungen 

ErfahrungsgemĂ€ĂŸ regelt sich sowas bei einer gewissen Sturheit von selbst. Darum melde ich UnfĂ€lle immer erst, wenn der Gegner mit Zahlungsbefehlen massiv wird. 

Mein Sohn hat die Frau nicht umgerannt. Er ist einfach vorbeigerannt. Dabei ist die Frau durch den Luftzug umgefallen. 

Meine Tochter hat sich den Fuß verknackst, weil dieses verdammte Weibervolk ja keine vernĂŒnftigen Schuhe tragen will. 

Der Tennisball kam elegant und sauber an – abgeschlagen von meiner Tochter. Ich habe nur leider den Kopf statt des SchlĂ€gers hingehalten. 


 erlaube ich mir, wieder ein Rezept ĂŒber Antibabypillen beizufĂŒgen, da ich glaube, dass dies Ihre Versicherung doch sicher billiger kommt als eine Schwangerschaft mit Klinik-Entbindung und vielen Nebenkosten zu erstatten. 

Ihr Computer hat mir ein Kind zugelegt. Aber ich habe kein Kind. Schon gar nicht von Ihrem Computer. 

Wenn ich oft krank werde, geht Sie das gar nichts an, Sie haben bloß zu zahlen, sonst verzichte ich in Zukunft ganz auf das Kranksein! 

Ich habe mir den rechten Arm gebrochen meine Braut hat sich den Fuß verstaucht – ich hoffe, Ihnen damit gedient zu haben. 

WĂ€hrend des bekannten Tanzes Holladihia-Hoppsassa sprang ich ĂŒbermĂŒtig nach oben, wobei mich mein Tanzpartner krĂ€ftig unterstĂŒtzte. Dabei kam mir die Kellerdecke schneller als erwartet entgegen. 

Dr. K. hat mir neue ZÀhne eingesetzt, die zu meiner Zufriedenheit ausgefallen sind. 

Ich habe meinen Kombi direkt vor meiner GaststÀtte entladen, weil ich schwanger bin. Dabei hat mir ein Bekannter geholfen. 


 

Briefwechsel Allgemein an Versicherungen 

Da sprang der Verfolgte ins Wasser und tauchte trotz mehrmaliger Aufforderung nicht mehr auf. 

Ihre Argumente sind wirklich schwach. FĂŒr solche faulen Ausreden mĂŒssen sie sich einen DĂŒmmeren suchen, aber den werden Sie kaum finden. 

Heute schreibe ich zum ersten und letzten Mal. Wenn Sie dann nicht antworten, schreibe ich gleich wieder. 

Alle Rechnungen, die ich erhalten, bezahle ich niemals sofort, da mir dazu einfach das Geld fehlt. Die Rechnungen werden vielmehr in eine große Trommel geschĂŒttet, aus der ich am Anfang jeden Monats drei Rechnungen mit verbunden Augen herausziehe. Diese Rechnungen bezahle ich dann sofort. Ich bitte Sie zu warten, bis das große Los Sie getroffen hat. 


Als Hobby halte ich fĂŒnf HĂŒhner und einen Hahn. Beim HĂŒhnerfĂŒttern am 24. Februar in den Morgenstunden stĂŒrzte sich der Hahn plötzlich und unerwartet auf mich und biss mir in den rechten Fuß. Er landete sofort im Kochtopf. 

Nach Ansicht des SachverstĂ€ndigen dĂŒrfte der Verlust zwischen 250.000 Euro und einer Viertelmillion liegen. 

Und weil das Finanzamt immer so nett zu mir war, habe ich nach oben aufgerundet. 

In der Anlage ĂŒbersende ich Ihnen eine Duplikatsrechnung, die keine Duplikatsrechnung mehr ist, weil ich das Wort „Duplikat“ gestrichen habe. 

Ich möchte nochmals erklÀren, dass ihr Mitarbeiter VertrÀge nur in GaststÀtten bespricht und sehr viel Bier und Korn ausgibt. Ich kann Ihre Versicherung und Ihren Mitarbeiter nur weiterempfehlen. 

Bitte lassen Sie es mich wissen, wenn Sie dieses Schreiben nicht erhalten haben. 

Ich liebe Mahnungen, denn dann weiß ich, dass Ihre Mitarbeiter arbeiten. 

Ich kann nicht schlafen, weil ich Ihre Versicherung betrogen habe. Darum schicke ich anonym 300 Euro. Wenn ich dann immer noch nicht schlafen kann, schicke ich Ihnen den Rest. 

Um keinen Fehler zu machen, habe ich den Versicherungsantrag vorsichtshalber nicht unterschrieben. 

Seit zehn Jahren wohne ich ihn Mahldorf, wo ich in der Metzgerei als Gehilfe zum Ausweiden, Zerteilen und Bedienen der Kunden tÀtig bin. 

In Ihrem Schreiben vom 28.02. ĂŒber die neue Beitragsrechnung haben Sie mich freundlicherweise zum FrĂ€ulein befördert, was im Zusammenhang mit meinem Vornamen Heinz jedoch zu peinlichen Vermutungen Anlass gibt. 

 
 

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Lustige Kurzgeschichte: Bluse kaufen

Lustige Kurzgeschichte - Bluse kaufen
 

 

 

Ich hĂ€tte nein sagen sollen oder dass ich etwas vorhĂ€tte, als mich meine Tante Dorchen Faßbender am Eingang des amerikanischen Riesen-Warenhauses mit Beschlag belegte und mich bat, sie zu begleiten: sie mĂŒsste sich nur eben eine Bluse kaufen, erklĂ€rte sie obenhin.
Eine Bluse kaufen, das war ja schließlich eine einfache und schnell erledigte Sache, dachte ich mir und ging mit. Außerdem hatte die Tante mir schon hĂ€ufiger Rechnungen meines Schneiders bezahlt, das war entsprechend zu beachten. 

Der Scharfsinn eines Indianers gehört dazu, um sich in einem modernen Warenhaus zurechtzufinden und noch zu Lebzeiten den begehrten Gegenstand zu kaufen. Die Tante sagte, sie wisse Bescheid, und drĂ€ngte sich durch die Menge, die sich in den GĂ€ngen zwischen den VerkaufsstĂ€nden hin- und herschob. Sie trat energisch auf sie hindernde FĂŒĂŸe und stieß Langsame mit der KrĂŒcke ihres Zanellaschirmes verstohlen in den RĂŒcken. 


»Da drĂŒben bekommen wir das GewĂŒnschte«, sagte sie mit Bestimmtheit. Ich vertraute der Tante. Wir schoben nach drĂŒben. 
Wir blieben einen Augenblick am Verkaufsstand fĂŒr Emaille Geschirr stehen. »Was darf’s sein?« fragte verbindlich ein rotbackiges FrĂ€ulein. 
»O, wo finde ich Blusen?« erkundigte sich die Tante, die scheinbar doch nicht so ganz Bescheid wusste. 
»Bitte, erste Etage, Aufzug«, war die Antwort. Die Tante zog vor, die Treppe zu benutzen, aus Vorsicht. Es sei einmal ein junger Mann im Aufzug zerquetscht worden. Diese Legende geht von jedem Aufzug. 


»Blusen – bitte rechts und dann links«, wies uns ein Herr in mittleren Jahren, den man Herr Markuse nannte und der scheinbar eine Rolle spielte. Wir waren geschmeichelt und gingen in die bezeichnete Richtung. 


»Nein, nein, nein«, schrie die Tante plötzlich unwillig, als sie an dem gesuchten Stand von Blusen ankam und die Auslagen musterte. »Ich will keine fertige Bluse, ich will Stoff fĂŒr eine Bluse, im Haus zu nĂ€hen. Da steht man sich billiger«, raunte sie mir erklĂ€rend zu. 
Ich fand das sehr unangebracht, so eine Bluse erst mal mit großen UmstĂ€nden zu nĂ€hen, wo man sie doch hier fix und fertig zum Anziehen kaufen konnte. Überhaupt bereute ich ein wenig meine Bereitwilligkeit, die Tante zu diesem Blusenkauf zu begleiten. 
»Ah, Stoff fĂŒr eine Bluse fĂŒr die Dame?« sagte verstehend Herr Markuse, der uns gefolgt war. »Bitte, bemĂŒhen sich die Herrschaften nach der vierten Etage, dort finden Sie, was Sie wĂŒnschen.« 


Wieder mĂŒhselige Treppen, trotz des Asthmas der Tante. Solche AufzĂŒge bleiben schon mal stecken, dann verhungern die Insassen. Das ist auch so eine Legende, die man sich von jedem Aufzug erzĂ€hlt. 
NatĂŒrlich entsprach der Stoff, den man der Tante auf der vierten Etage vorlegte, keineswegs ihren WĂŒnschen und Absichten. Was man ihr da zeigte, war doch Wolle, was fĂŒr Dienstboten zu Weihnachten, aber nicht fĂŒr eine Staatsbluse der gnĂ€digen Frau zu gebrauchen war. 
»Wolle hĂ€lt aber doch warm«, meinte ich schĂŒchtern. 
»Ist aber nicht schick«, strafte mich die Tante. »Ich will die Bluse fĂŒr das Zoologische-Garten-Konzert; Frau Bender soll die Platze kriegen«, lachte sie hĂ€misch.
Jetzt kam es heraus; die Tante wollte eine seidene Bluse bzw. den Stoff dazu. 


»Da mĂŒssen sie sich nach unten bemĂŒhen, dort rechts vom Haupteingang, etwa vierzig Minuten weit, ist die Seidenabteilung«, klĂ€rte man sie auf. »Dort ist der Aufzug.« Sie begann von der 150 Meter hohen Vierten-Etagen-Treppe den mĂŒhevollen Abstieg. Das Seil konnte reißen und der Aufzug herunterrasen und zerschmettern. Das war auch so eine Legende, die die Tante bewog, das gefĂ€hrliche Vehikel nicht zu benutzen. 

Ich sagte leise das kleine Einmaleins auf und berechnete aus dem Wachsen meines Bartes, wie lange wir uns bereits hier in dem Warenhause befanden. Durch das Treppensteigen bekam ich ein mĂŒdes GefĂŒhl in den Kniekehlen, wie wenn ich dreimal hintereinander das Matterhorn bestiegen hĂ€tte, ein Klavier mit Lehrer im Rucksack. 


Tante Dorchen war von der stillen Resignation eines Menschen, der weiß, was er will. 
Ich war so zerstreut, daß ich der blondlockigen VerkĂ€uferin der ParfĂŒmerieabteilung, wo ich immer meine Seife kaufte, in Gedanken auf das OhrlĂ€ppchen kĂŒsste.
»Seide dort, Blusenseide dort«, zeigte ein anderer Herr Markuse, der Cohn genannt wurde, auf eine lange Reihe Theken, hinter welchen himmelhohe Regale standen, wie in einer Bibliothek. Die FĂ€cher waren angefĂŒllt mit StĂ¶ĂŸen von flachen Paketen. Zwischen den Regalen und den Theken waren FrĂ€uleins in Schwarz, nette und weniger nette, mit Scheren an BĂ€ndern um den Hals und an der Seite einen baumelnden Abreißblock, eingesperrt. Manche aßen verstohlen aus einem verborgenen Butterbrotpaket. Das durfte Herr Cohn nicht sehen. 
Aus dem Gesicht der Tante entnahm ich, daß wir nun endlich am Ziel angekommen waren. Meine Lethargie wich ein wenig. Es war aber noch nicht aller Tage Abend! O, ich KleinglĂ€ubiger! 


Sobald die Tante kurz den Wunsch nach Blusenseide geĂ€ußert hatte, kletterten – husch, husch! – entzĂŒckende LackfĂŒĂŸchen auf gelben Leitern an den Bibliotheksregalen hinauf. Oft blieb der Rock an einer Sprosse hĂ€ngen, welches Malheurchen ein graziöses Beinchen mir entgegenkommend dekolletierte. Die Tante setzte sich ihre Brille auf, die sie aus einem Lederetui hervorzog. Das Etui machte beim Abziehen des Deckels »Pff«, die Tante setzte die Brille auf, nicht der Beinchen wegen, sondern um den Stoff zu prĂŒfen. Ich putzte meinen Kneifer – hm, hm, ich musste doch der Tante behilflich sein! 

StĂ¶ĂŸe von flachen Paketen warfen die FrĂ€uleins in Schwarz klatschend auf die Theke und entrollten sie zu Streifen Seide in allen möglichen Farben. Dabei priesen sie in ĂŒberschwĂ€nglicher Weise die Ware: »Prima, prima, das beste auf dem Markt, leitest FĂ€schen, englisch, fabelhafte Verarbeitung, Frau Bankier Safe (sprich: SĂ€w) nahm zehn Meter fĂŒr eine Robe, doppelte Breite, mit Selfkante (ich kannte nur den Selfmademan, aber keine Kante, die sich selbst machte, aber höchstens die Wasserkante), gut zu verarbeiten und haltbar, Sie glauben es nicht, gnĂ€dige Frau!« Immer neue Pakete wurden aufgerollt. Ein Meer von Farben ergoss sich ĂŒber die Theke. Die Tante war in fieberhafter TĂ€tigkeit, ihr sonst bleiches Gesicht war hektisch gerötet, die Warze an der Nase war zu einem Apfel angeschwollen, mit zitternden HĂ€nden wĂŒhlte sie in der Seide, prĂŒfte den Stoff und die Farbe, bat das FrĂ€ulein in Schwarz, mit dem betreffenden StĂŒck auf die Straße zu gehen, um die Farben bei Tageslicht beurteilen zu können. Etwa 1200mal lief sie, begleitet von einer VerkĂ€uferin, die immer durch eine neue ersetzt werden musste, da sie haufenweise vor Ermattung zusammenbrachen, die Strecke von der Seidenabteilung bis zum Ausgang. Ich rannte im Anfang getreu als SachverstĂ€ndiger fĂŒr Farben mit (ich bin Mitglied des Sonderbundes, Beitrag 10 Mark, war zur Untersuchung im Irrenhaus, weil ich aus mir selber geraten habe, wo auf einem futuristischen GemĂ€lde von Marinetti der GĂ€rtner war), verlor dann aber die Lust zu rennen, nahm mir ein Auto und fuhr neben der Tante hin und her.
Die Tante konnte sich nicht schlĂŒssig werden. Wie unter einem unerbittlichen Schicksal raste sie hin und her, den armen VerkĂ€uferinnen zum Verderben. Die Haarnadeln der Tante waren weißglĂŒhend.  


Alle Farben der Welt zogen vorbei, nur kein Blau, was die Tante von vornherein nicht wĂŒnschte. Nun fiel ihr ein, dass es ein bestimmtes Blau gebe, was ihr sehr gut zu Gesicht stĂ€nde. Ob man dieses Blau habe? Einige der VerkĂ€uferinnen, die aus den Strapazen der Rennerei ihr schwaches Leben gerettet hatten, schleppten sich an die Regale und erklĂ€rten mit mĂŒden Stimmen, blaue Stoffe seien auf der zehnten Etage. Die Herrschaften möchten sich hinaufbemĂŒhen. Ich habe mit dem Nordpolforscher Cook den Mount MacKinley in Lackschuhen bestiegen; jetzt schauderte mir vor der zehnten Etage. Die Tante war nicht zu bewegen, den Lift zu benutzen. Sie machte sich, trotz ihrer geschwollenen Ballen, an den Treppenaufstieg zur zehnten Etage. Ich drĂŒckte mich in den Aufzug und war schnell und mĂŒhelos bald oben. Drei Wochen spĂ€ter kam die Tante an, die alte eiserne Energie, Stoff fĂŒr eine Bluse zu kaufen, in den ZĂŒgen. Sie erinnerte an Bismarck, wenn er etwas durchsetzen wollte. 


Pfadfinder wiesen uns den Weg zum blauen Stoff. Der Stand befand sich 21 Kilometer von der Treppe und dem Lift. Ja, dieses Warenhaus war von enormen Dimensionen; es stellte in seiner bebauten FlÀche Elsass-Lothringen in den Schatten. 
Es gab etwa zehn verschiedene Blau. NatĂŒrlich mussten diese StĂŒcke auch wieder dem Tageslicht ausgesetzt werden. Das hĂ€tte Monate gedauert, wenn die Tante die zehn Treppen hin- und her gestiegen wĂ€re. Sie wurde chloroformiert und mit dem Aufzug befördert.
Endlich, es war eine Erlösung, etwa wie der Friedensschluss zu MĂŒnster nach dem 30jĂ€hrigen Krieg um 1648, als die Tante das Blau fand, was ihr so gut zu Gesicht stand. Sie prĂŒfte glĂ€ttend den Stoff »Taft bricht leicht.« – »Er ist aber doch so dick«, murmelte ich blöde, »der PrĂ€sident der Vereinigten Staaten?«
Sie brauchte zwei Meter fĂŒnfzig. Eilfertig nahm ein FrĂ€ulein in Schwarz einen Zollstock, um dieses Quantum abzumessen. NatĂŒrlich war das vorhandene StĂŒck (vom Fachmann Coupon genannt) etwa achtzig Zentimeter zu kurz. 


Die Tante stach dem FrĂ€ulein eine lange Hutnadel, der Zorn der Elektrischen Bahn-Schaffner, in das linke blaue Auge. Aber es schadete nichts, denn das Auge war aus Glas – Gott sei Dank! 


Ich kniete, als das endlich gefundene StĂŒck von der blauen Seide, deren Blau die Tante so gut kleidete, zu kurz war, nieder und bat den Himmel und alle Götter, sie möchten doch die fehlenden achtzig Zentimeter blauer Seide beschaffen. »Nehmen Sie GrĂŒn anstatt Blau, GrĂŒn ist der FrĂŒhling und die Au«, sagte eine belegte Stimme von oben ziemlich gereimt. 


Die Tante war, weil es wie eine Offenbarung war, mit GrĂŒn nunmehr einverstanden. Man stieg hinab in das Unterhaus, wo die bunten Seiden waren. Nach einem dreiwöchigen Suchen und PrĂŒfen entschloss sie sich fĂŒr SpinatgrĂŒn. Zwanzig VerkĂ€uferinnen lagen tot am Boden, vier Ressortchefs waren völlig pathologisch geworden. Ein Elektrotechniker fraß GlĂŒhbirnen. 


Die Tante forderte noch rote Seide als Besatz. Tableau! Ich legte mich auf den Boden und biss in die Blasen, die sich im Linoleum des Bodenbelags gebildet hatten.  Die VerkĂ€uferinnen flĂŒchteten mit Grauen vor dem Wunsche der Tante. Ich machte mein Testament. 
Man probierte. Das Rot passte nicht auf das GrĂŒn. Zehn BrowningschĂŒsse. Zwei VerkĂ€uferinnen tot. 

Vier Jahre spĂ€ter fand man ein passendes StĂŒck roter Seide. Die VerkĂ€uferin, die das StĂŒck fand, war eine Waise. Die Tante schenkte ihr aufgeweichten Lakritz aus der warmen Tasche. 


Meine Augen hingen sehnsĂŒchtig an den Lippen der Tante: Der Blusenkauf war beendet, mußte sein Ende gefunden haben. Ich Tor. Ich war ein alter Mann geworden, und ein langer Bart hing mir ĂŒber die Brust. Die FrĂ€uleins, die die durch die Tante heraufbeschworene Katastrophe ĂŒberlebt hatten, waren teilweise Urgroßmutter, andere Großmutter. 


Der Schlag soll mich treffen! Die Tante öffnete ihr karĂ€tiges Gebiss und stieß das eine kurze, knallende Wort wie einen gellen Flintenschuss hervor: »Knöpfe!«
Der Schlag traf mich nicht. Ich war verblödet und erwartete nichts anderes. Mein Bart wuchs mir in die Stiefel. 


Knöpfe waren auf der achten Etage. Nach zwei Wochen krochen 400 Angestellte des amerikanischen Warenhauses auf dem Boden der achten Etage wie Ameisen, auch unter die SchrĂ€nke, um die wie Konfetti auf der ganzen Etage fußhoch durch das hysterische Herumwerfen der Kartons und durch das Platzen der Böden auf die Erde gefallenen Knöpfe aufzulesen. 


Die Tante trieb NĂ€gel durch die Ösen bestimmter Knöpfe und nagelte sie auf die stramme Uniformbrust eines Liftboys fest. So konnte sie sehen, wie die Knöpfe wirkten. 


Ich war so alt geworden, dass ich von einer Yoghurtfabrik als Reklamegreis zu Propagandazwecken fotografiert wurde. 
Die Tante konnte den gewĂ€hlten Knopf nicht nehmen, es fehlten vier am Dutzend. Sie spuckte ihr Gebiss aus. Der Boy fand einen mĂŒhelosen Tod. Die LiftfĂŒhrer, zehn an der Zahl, verloren den Verstand und ließen sinnlos die AufzĂŒge auf- und niederrasen, dass die Splitter flogen. Mechanische Spielwerke drehten sich selbst auf und liefen verhetzt herum. Angestellte kletterten verstört auf die Regale und die SĂ€ulen. Andere fraßen in ihrer seelischen Not Pottasche. 


Als die Tante nun noch SchweißblĂ€tter verlangte, die gerade ausgegangen waren, weil es eisiger Winter geworden war, erhob sich ein wildes Tohuwabohu, das elektrische Licht ging aus. Alles stĂŒrzte zu der immensen vierteiligen DrehtĂŒr des Haupteinganges, und ein wildes Rasen und Drehen, in das ich auch gerissen wurde, begann. Mit einer furchtbaren Schnelligkeit drehte sich die TĂŒr, Ohren und Finger wurden von der Zentrifugalkraft abgerissen. Mir flogen die Rippen weg, das war mein Tod. 


Das letzte Wort der Tante gellte mir in den Ohren: »HĂ€kchen fĂŒr hinten muss ich noch haben!« 

Das amerikanische Riesenwarenhaus ist eingefallen. Nur die rasende DrehtĂŒr mit Klumpen unzĂ€hliger Menschenleiber dreht sich noch in ihrer wilden Fahrt, und unaufhörlich gleiten in gefĂ€hrlicher Schnelle in ihren eisernen FĂŒhrungen, die wie TĂŒrme aus dem Schutt emporragen, unzĂ€hlige AufzĂŒge sinnlos auf und nieder.
Frau Bender konnte die Platze wegen der neuen Bluse von Tante Dorchen nicht kriegen; sie ist in der Zwischenzeit an einer BauchfellentzĂŒndung gestorben. 

 

Hermann Harry Schmitz „Die Bluse“; Aus: DĂŒsseldorfer General-Anzeiger vom 13.10.1912; Buch der Katastrophen, Leipzig 1916  

 

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StilblĂŒten – Witziges aus SchĂŒleraufsĂ€tzen

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Ein Neubau wÀre nicht nur teurer gekommen, er hÀtte auch mehr gekostet. 

 
Der Vater von meinem Vater war SchrankenwÀrter bei der DB. Heute braucht man ihn nicht mehr, weil alles automatisch geht und er gestorben ist.  
 
Nach dem Dreikönigstag nehmen wir den Adventskranz ab, denn dann haart er.  
 
Wir haben Messer, die sind aus Stall. Der ist rossfrei. 
 
FĂŒr den Geburtstag meines Vaters hatte Mutter besondere GerĂŒchte vorbereitet. 
 
Einmal gingen wir in einem Wald fort und förter, bis wir zu einer GaststÀtte kamen. 
 
Auf dem Jahrmarkt hat mein Bruder einen Strauß kĂŒnstlicher Blumen erschossen. 
 
Wir gingen in aller FrĂŒhe fort, noch bevor uns vor dem Morgen graute. 
 
Wir marschierten so schnell, dass uns das Hemd am Gaumen klebte. 
 
Zu Hause auf den Abort gehen ist schmackhafter als im Zug. 
 
Ich strömte gleich als Erster durch das Schultor. 
 
 Am wichtigsten scheint es zu sein, dass der Rektor immer wieder den Monolog mit der Jugend sucht. 
 
Man wartet so manchen Tag, dass es sehnsĂŒchtig Schulschluss wird. 
 
Wenn ich von der Schule heimkomme, gibt es ein narrhaftes Mittagessen. 
 
Die Freizeit ist zur Erholung der Schule da. 
 
Meine Tochter konnte wegen Schlechtigkeit nicht in die Schule. Ich bitte um gnÀdige Entschuldigung. 
 
Der Tod Wallensteins ist die Konsequenz davon, dass er von Butlers Soldaten erstochen wird. 

 

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Ich glaube nicht, dass Tell den Apfelschuss mit seinem Sohn vorher geprobt hat. Das musste er schon live machen.  

 
Der zweite Gatte der Maria Stuart hatte ihren dritten Gatten töten lassen und wurde deshalb von diesem in die Luft gesprengt. SpĂ€ter lĂ€sst Maria ein Kompott gegen Elisabeth machen. Es ist fĂŒr Maria ziemlich unangenehm, dass sie hingerichtet werden soll. 
 
Bei den Lokalnachrichten weisen die Leute auf einen gĂŒnstigen Kauf oder Verkauf hin, oder sie melden in einer Todesanzeige, dass sie gestorben sind. 
 
In Locarno war ein Bettelweib, das als Geist regelmĂ€ĂŸig von 12 bis 1 Uhr spuckte.  
 
Der alte Mann hat noch eine ganze Menge grauer Haare auf seiner Vollglatze.  
 
In seinem mittleren Mund steckt eine Zigarette. 
 
An heißen Sommertagen gehen viele Menschen in den Wald, weil es dort kĂŒhl ist. Das tun auch viele Pflanzen, weil sie Schatten brauchen. 
 
1896 entdeckte ein Franzose in Athen die alten Olympischen Spiele. Wenn die toten Gladiatoren in die Arena zogen, brĂŒllten sie dem Herrscher zu: „Affe CĂ€sar!“  
 
Im Mittelalter sind die Leute sehr jung gestorben. Heute weiß man: Wer frĂŒher stirbt, ist lĂ€nger tot. 
 
Die Ritter waren oft weg auf KreuzzĂŒgen, und die BurgfrĂ€uleins standen vor den leeren Burgen und warteten auf ausgezogene MĂ€nner. 
 
Auch ein Schiedsrichter kann nicht alles sehen. Er hat auch nur zwei Paar Augen. 
 

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Eine lustige Geschichte: FBI Einsatz im Kartoffelgarten

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Ein alter Araber lebt seit mehr als 40 Jahren in Chicago. Er wĂŒrde gerne in seinem Garten Kartoffeln pflanzen, aber er ist allein, alt und schwach. Deshalb schreibt er eine E-Mail an seinen Sohn, der in Paris studiert. 

„Lieber Ahmed, ich bin sehr traurig weil ich in meinem Garten keine Kartoffeln pflanzen kann. Ich bin sicher, wenn Du bei mir wĂ€rest, könntest Du mir helfen und den Garten umgraben. Dein Vater.“ 

Prompt erhÀlt der alte Mann eine E-Mail aus Paris: 
„Lieber Vater, bitte rĂŒhre auf keinen Fall irgendetwas im Garten an. Dort habe ich nĂ€mlich ‚das Ding‘ versteckt. Dein Sohn Ahmed.“ 
Um 4 Uhr morgens erscheinen bei dem alten Mann die US-Armee, die Marines, das FBI, die CIA und sogar eine Eliteeinheit der Rangers. Sie nehmen den Garten Scholle fĂŒr Scholle auseinander, suchen jeden Millimeter ab, finden aber nichts. EnttĂ€uscht ziehen sie wieder ab. 

Am selben Tag erhÀlt der alte Mann wieder eine E-Mail von seinem Sohn: 
„Lieber Vater, ich bin sicher, dass der Garten jetzt komplett umgegraben ist und Du Kartoffeln pflanzen kannst. Mehr konnte ich nicht fĂŒr dich tun. In Liebe, Ahmed“.  

 

Autor: unbekannt

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Der tanzende BĂ€r | Eine traurige Kurzgeschichte

Traurige Kurzgeschichte: Der TanzbÀr und der Neid

 

Ein BĂ€r, der viele Jahre von seinem Herrn in Ketten gehalten worden war und fĂŒr ihn immer wieder vor einem zahlenden Publikum tanzen musste, konnte sich befreien. Schnell lief er daraufhin zu seinen Freunden in den Wald. Viele dort erkannten ihn wieder. Sie hießen ihn willkommen, ließen ihn hochleben und feierten mit ihm seine Wiederkehr. 

Da kam gute Laune auf und der BĂ€r nahm das zum Anlass, seinen Freunden und Artgenossen zu zeigen, welche KunststĂŒcke er in der Gefangenschaft bei den Menschen gelernt hatte. Er stellte sich auf seine HinterfĂŒĂŸe und begann, eifrig zu tanzen. 

Das fanden die anderen lustig und sie versuchten, es ihm nachzumachen. Doch das ging ihnen grĂŒndlich daneben. Es gelang ihnen nicht, fĂŒr lĂ€ngere Zeit auf ihren HinterfĂŒĂŸen zu stehen oder gar noch damit zu tanzen. Sie torkelten nur, plumpsten zu Boden und machten sich lĂ€cherlich. 

Da wurden sie wĂŒtend auf den TanzbĂ€r und sagten sich: „Was will der Kerl bei uns? Es geht ihm nur darum, sich wichtig zu machen und uns zu ĂŒbertrumpfen“. Gemeinsam fielen sie ĂŒber ihn her und jagten ihn aus dem Wald. 

Christian FĂŒrchtegott Gellet  

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