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Beiträge veröffentlicht in “kurzgeschichte tiere”

Der Saal der 1000 Spiegel – wie siehst du die Welt? Eine Kurzgeschichte, die zum Nachdenken anregt

Kurzgeschichte: Saal der 1000 Spiegel

 

Berühmte Kurzgeschichte

Irgendwo in Tibet in einem Tempel gab es einen Saal der 1000 Spiegel. Es ergab sich, dass sich eines Tages ein Hund in diesem Tempel verirrte und in diesen Saal gelangte. Plötzlich konfrontiert mit 1000 Spiegelbildern, knurrte und bellte er seine vermeintlichen Gegner an. Diese zeigten ihm ebenso tausendfach die Zähne und bellten zurück. Darauf reagierte der Hund noch wilder und agressiver.

All dies führte schließlich dazu, dass der Hund völlig verängstigt aus dem Tempel rannte und überzeugt davon war, dass alle Hunde dieser Welt böse und schlecht sind.

Es verging einige Zeit und irgend wann kam ein anderer Hund in den gleichen Tempel und in den Saal der 1000 Spiegel. Auch dieser Hund sah sich tausendfach umgeben von seinesgleichen. Da wedelte er freudig mit seinem Schwanz – und tausend Hunde wedelten ihm entgegen und freuten sich mit ihm. Freudig und ermutigt verliess dieser Hund den Saal und war überzeugt, dass alle Hunde dieser Welt nett und freundlich sind.

Verfasser unbekannt 

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Eines Tages brachen zwei Segelschiffe auf, um über die Peene in die Ostsee zu fahren. Dort wollten Sie die Insel Gotland ansteuern und Getreide und Fleisch gegen Wollstoffe und Salz eintauschen. Als die Besatzung des ersten Schiffs an Bord kam, fiel dessen Kapitän auf, dass der Jüngste der Mannschaft etwas unter seiner Bluse versteckt hielt. „Was hast du denn da?“ fragte er misstrauisch. 
„Ein Kätzchen“, antwortete der Junge. „Es gibt niemanden, außer mir, der sich um es kümmert. An Bord wird es niemanden stören.“  

„Das sehe ich anders“, erwiderte der Kapitän und begann zu schimpfen. „Es gibt Menschen, die sind gegen Tierfell allergisch. Außerdem braucht so eine Katze ständig Futter und steht nur im Wege, wenn wir auf dem Boot unserer Arbeit nachgehen. Schaff das Tier also sofort weg.“  
Der Junge begann zu weinen, doch es nutzte ihm nichts. Der Kapitän seines Schiffes bestand darauf, dass er die Katze wieder an Land brachte. Als der Kapitän des zweiten Seglers sah, dass der Junge die Katze traurig am Ufer aussetzen wollte, sagte er: „Bring das Tier zu mir. Ich werde auf meinem Boot für es sorgen.“ Glücklich vertraute der Junge dem zweiten Kapitän sein Kätzchen an, dann ging er zurück zu dem ersten Boot, auf dem er Dienst zu tun hatte. 

Bald darauf starteten die beiden Boote in Richtung Ostsee. Die Peene fließt langsam. Deshalb dauerte die Fahrt viele Tage. Immer wieder mussten die Schiffe ans Ufer fahren, um in den benachbarten Orten frisches Wasser nachzutanken. Als sie schließlich auf der Insel Gotland ankamen, erlebten sie eine große Überraschung. Auf dem ersten Boot war nichts mehr zu finden, was man hätte verkaufen oder tauschen können. Ratten hatten sich heimlich an Bord geschlichen und alles Getreide und Fleisch aufgefressen. Im zweiten Boot aber herrschte große Freude. Auch dort wollten Ratten ins Schiff eindringen, doch das Kätzchen hatte alle verjagt oder gefangen. So war alles an Bord heil und unversehrt geblieben und der geplante Warentausch von Getreide und Fleisch gegen Wollstoffe und Salz konnte stattfinden. 

 

Florian Russi

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