Gedichte

SÁNDOR PETŐFI Wer ich bin? Ich sag es nicht! Gedicht

Wer ich bin? Ich sag es nicht! SÁNDOR PETŐFI Gedicht 1823-1849

Wer ich bin? Ich sag es nicht!
Kann nicht meinen Namen nennen;
keiner darf mich hier erkennen.
Wollt ich meinen Namen sagen,
knüpft man mich gleich auf am Kragen.
Hab, um dem zuvorzukommen,
nicht den Fokosch mitgenommen,
könnt nicht fliehn quer durch die Heide,
denn mein Pferd grast auf der Weide.
Ach, vom Wein brummt mir der Schädel!
Sollt ich dich verlassen, Mädel?
Nein, dann möcht ich lieber sterben!
Wein und Weib sind mein Verderben.
Doch warum mich jetzt schon sorgen?
Anders ist das alles morgen.
Sollt mich dann solch Schnapphahn fragen,
ha, Bescheid werd ich ihm sagen!

SÁNDOR PETŐFI
1823-1849

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Der Zauberlehrling - Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe

Der Zauberlehrling | Gedicht | Johann Wolfgang von Goethe

Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort’ und Werke
merkt‘ ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.
Walle! walle
manche Strecke,
dass, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.
Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
bist schon lange Knecht gewesen:
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
oben sei ein Kopf,
eile nun und gehe
mit dem Wassertopf!
Walle! walle
manche Strecke,
dass, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.
Seht, er läuft zum Ufer nieder,
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
und mit Blitzesschnelle wieder
ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
voll mit Wasser füllt!
Stehe! stehe!
Denn wir haben
deiner Gaben
voll gemessen! –
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!
Ach, das Wort, worauf am Ende
er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
bringt er schnell herein,
ach! und hundert Flüsse
stürzen auf mich ein.
Nein, nicht länger
kann ich’s lassen;
will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!
O, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
steh doch wieder still!
Willst’s am Ende
gar nicht lassen?
Will dich fassen,
will dich halten
und das alte Holz behende
mit dem scharfen Beile spalten.
Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
gleich, o Kobold, liegst du nieder;
krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich! brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
und ich atme frei!
Wehe! wehe!
Beide Teile
stehn in Eile
schon als Knechte
völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!
Und sie laufen! Nass und nässer
wird’s im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hört mich rufen! –
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.
»In die Ecke,
Besen! Besen!
Seid’s gewesen.
Denn als Geister
ruft euch nur zu seinem Zwecke
erst hervor der alte Meister.«

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Johann Peter Eckermann - Gedicht - Liebe

Johann Peter Eckermann | Liebe | leiden | Liebeskummer

Seit ich liebe
Muss ich leiden.
Eh ich liebte
Hatt‘ ich tausend Freuden,
Hatte Ruh!
O du mein altes Glück,
Komm, ach komm zurück!

Und doch lass‘ ich
Alle Freuden,
Mag am süßen
Leid mich lieber weiden,
Immer zu!
Was sollt‘ alle das Glück!
Alle die Ruh!

Johann Peter Eckermann

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Nachts - ein Gedicht von Joseph von Eichendorff:

Nacht | Mond | einsam | Gedicht von Joseph von Eichendorff

Nachts

Ich wandre durch die stille Nacht,
Da schleicht der Mond so heimlich sacht
Oft aus der dunklen Wolkenhülle,
Und hin und her im Tal
Erwacht die Nachtigall,
Dann wieder alles grau und stille.

O wunderbarer Nachtgesang:
Von fern im Land der Ströme Gang,
Leis schauern in den dunklen Bäumen –
Wirrst die Gedanken mir,
Mein irres Singen hier
Ist wie ein Rufen nur aus Träumen.

Joseph von Eichendorff

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Ich wünsche dir alles Gute!

Friederike Kempner | Ich wünsche dir alles Gute

Ich wünsche Dir alles Gute, Und wünsche Dir alles Glück! Des Schicksals eiserne Rute, Sie weiche vor Dir zurück! Ich wünsche Dir schöne Träume, Und schönere Wirklichkeit, Und üppige Blütenbäume Und stete Fröhlichkeit. Ich wünsche Dir ein Jahrhundert, Und Frische der Jugend dabei, Damit sich ein Jeder verwundert, Wie rüstig die Edle sei! Doch was

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